Maschinen & Geräte

In der Rubrik "Maschinen & Geräte" findet ihr verschiedene Dokus über Bodenbearbeitungsgeräte, die ich wieder fit gemacht habe. Die meisten benutze ich hin und wieder um bei Freunden in der Landwirtschaft auszuhelfen.


Lemken Opal 90 2 Schar Pflug

 

Lemken Opal 90 2 Schar Pflug

 

Den Lemken Pflug "Opal 90" habe ich von einem Landwirt aus meinem Heimatort bekommen. Als er seine Landwirtschaft selber nicht mehr bearbeitete stand der Pflug lange Zeit in der Botanik und war halbwegs zugewachsen. Ich holte ihn nachhause und begann mit einer gründlichen Entrostung bevor ich in mit Rostschutzfarbe grundierte. Anschließend wurde er mit „Lemken-blau“ lackiert und mit neuen Aufklebern versehen.

 


Lemken Opal 140 4 Schar Pflug

 

Lemken Opal 140 4 Schar Pflug

 

Den Opal 140 haben wir bei Peiffer damals eingetauscht und ich konnte mich mit meinem Arbeitgeber einig werden und kaufte ihn zu einem dem Zustand angemessenem Preis. Nach einer gründlichen Reinigung und Bestandsaufnahme wurden einige  Verschleißteile ausgetauscht. Die Furchenbreite war auf 35cm festgelegt. Ich habe mir einen Original Lemken Keil zur Furcheneinstellung besorgt und fertigte auf meiner Fräs- Bank 8 Keile womit ich die Furchenbreite auf 40cm einstellen konnte. Als Anlagenseche mussten zwei „Pflug Müller“ Seche herhalten. Im Anschluss wurde grundiert und lackiert bevor die Aufkleber angebracht wurden.

 


Rabe 3 Schar Pflug

 

Rabe 3 Schar Pflug

Den Pflug habe ich von einem anderen Landwirt von unserer Straße bekommen. Er lief Jahre lang hinter einem IHC 724 der sehr gut an dem Pflug ging. Der Zustand war recht bescheiden und die originale Drehvorrichtung von Rabe war umgebaut welches aber nicht so recht funktionierte. Ich habe dem Pflug einen  Turm von einem Lemken Pflug spendiert, den ich noch hatte und einen Hydraulikzylinder verbaut, der ein Drehen ohne Muskelkraft zuließ. Neue Scharspitzen wurden vor der Lackierung noch aufgeschweißt. Den Pflug habe ich seiner Zeit mit dem IHC 624 verkauft, da dies ein schönes Gespann darstellte.

 


Müller Drei- Schar Pflug

 

Den drei Schar -Müller Pflug  habe ich von einem Nebenerwerbslandwirt aus der näheren Umgebung bekommen. Ich hatte seiner Zeit noch zwei gebrauchte Reifen die ich nicht benötigte, so wurde kurzer Hand getauscht. Der Pflug war eigentlich in einem recht annehmbaren Zustand, wen man davon absieht dass ein Streichblech abgebrochen war. Nach einer gründlichen Reinigung wurde er grundiert und neu Lackiert. Von einem ehemaligen Arbeitskollegen habe ich noch Untergrunddorne bekommen und montiert.

 

Müller Grubber 13 Zinken

 

Müller Grubber 13 Zinken

Den Grubber haben wir damals eingetauscht und ich konnte ihn zu entsprechendem Preis von der Firma übernehmen. Nach Entrostung wurden einige Teile wir Stützräder usw. entfernt. Um eine festangebaute Walze anbauen zu können wurden zusätzlich Holme eingeschweißt und Halterungen angebaut. Eine entsprechende Walze konnte ich zu dieser Zeit nicht finden und so baute ich selber eine. Die Halterung für die Walze ist von Lemken. Sie lag schon ewige Zeit in unserer Firma und ich durfte sie haben nachdem ich meinen Chef höflich gefragt hatte. Zwischen den 13 Zinken und der Walze habe ich noch einen Balken mit Spriegeln platziert an dem Zinken von einer Kreiselegge montiert habe. Balken und Walze sind getrennt einstellbar. Da einfache Doppelherzschare aus dem Zubehör im Internet nicht allzu teuer sind bekam der Grubber neue Schare bevor er lackiert wurde. Da so viel selber angefertigt worden ist und eigentlich nur der Rahmen von Müller ist habe ich ihn passend zu den anderen Geräten in Lemken- Blau lackiert.


Bonnel "Modulab" 7 Schar

 

Der Bonnel Pflug „Modulab“ stammt wie sein kleinerer Kollege ebenfalls aus dem Nachbarland Frankreich.  Auf Grund der Tatsache das der 1455 den fünf scharigen Pflug mit einer Arbeitsbreite vom 2 Metern spielend zog wurde nach einem sechs scharigen Pflug  Ausschau gehalten. Schnell wurde hier klar dass man wegen der Länge und des Gewichtes auf einen Pflug mit Stützrad zurückgreifen muss. Hier waren die sieben furchigen Pflüge jedoch zahlreicher im  Angebot und auch günstiger. Da man das siebte Schar demontieren konnte ist die Wahl auf den sieben scharigen Bonnel Pflug „Modulab“ gefallen. Als die Spedition den Pflug in der Firma anlieferte wurde ich mir der Ausmaße des Arbeitsgerätes erst einmal bewusst und ich war froh wie er abgeladen war …..!

 

Der Pflug wurde größten Teil zerlegt und auf Vordermann gebracht, bevor es an das neue Lackkleid ging. Während den  Arbeiten wurde der Entschluss gefasst das siebte Schar versuchsweise wieder mit anzubauen. So fuhr man zum ersten Probepflügen mit gemischten Gefühlen. Nachdem der Pflug eingestellt war zog der Schlepper zu meiner Verwunderung den Pflug im dritten Ackergang 30cm tief durch den abgeernteten Rübenacker mit einer Arbeitsbreite von 2,80 Meter.

Ich war doch sehr erstaunt hierüber. Dies nahm ich zum Anlass die Leistung des Schleppers an der Motorbremse zu überprüfen. Er gab an der Zapfwelle glatte 150PS ab, sodass der Motor ca. 165PS leistet und das bei einem ordentlichen Drehmoment.


Scheibenegge Gregoire Besson XRL666

Nachdem es eine Pause in Sachen Schlepperhobby gab, wurde nachgedacht, was man als nächstes Projekt in Angriff nehmen könnte. Mit Pflügen war mehr wie gut ausgestattet, ein weiterer Schlepper stand nicht wirklich auf der Tagesordnung. 

 

-Obwohl-,

wenn man es genau nimmt schon. Beinahe hätte ich die Sammlung der Schlepper erweitern können. Ein Freund hatte einen 844XLA mit dato unbekanntem Motorschaden. Er wollte ihn zunächst nicht instand setzen, bevor es jedoch zum Kauf kam entschloss er sich, den Schlepper doch selber zu reparieren und somit zu behalten.

Also ging die Überlegung weiter und ich entschloss mich zum Kauf einer gezogenen Scheibenegge. 

Hier zu Lande, also im Rheinland, ist ein solches Bodenbearbeitungsgerät eher selten

anzutreffen. Die heutigen Geräte werden meistens in die Dreipunktanbindung gehangen. Da ich aber eine gezogene haben wollte musste ich über den Tellerrand Richtung Frankreich schauen. Hier gab es ein recht breites Angebot mit Preisen von...bis...!

Die Egge sollte halbwegs vom Baujahr her passend sein. Eine Arbeitsbreite von 4 -4,5 Meter erschien mir ausreichend. Die Entscheidung fiel auf eine Gregoire Besson mit einer Arbeitsbreite von 4 Meter. Die Scheibengänge an dieser Egge müssen manuell ein- und ausgeklappt werden, das Fahrwerk mit vier gleich großen Rädern wurde hydraulisch betätigt. Diese Kombination war seiner Zeit für französische  Verhältnisse nicht unüblich. Über einen Walzengang verfügte sie nicht- noch nicht!

 

Nach dem an sich, dank einer Französin, die ein paar Orte weiter wohnt und mit ihrer Landessprache ausgeholfen hat, handelseinig war, ließ ich die Egge in Frankreich mit einer Spedition abholen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Händler aus dem Nachbarland etwas träge sind, nachdem man jedoch einen Anruf von einer "Landsfrau" erhalten hatte, ging es recht schnell......!

 

An dieser Stelle ein Tipp von mir: Die Transportkosten sind mittlerweile recht üppig geworden, wenn jemand so etwas vorhat erkundigt euch besser vorher wo die Reise mit den Transportkosten hingeht!!

 

Nachdem die Maschine bei meinem Arbeitgeber abgeladen war holte ich sie mit dem Schlepper nach Hause. 

Der übliche Prozess konnte beginnen:

Bestandsaufnahme, reinigen, zerlegen, instand setzen grundieren und lackieren.

Ich entschloss mich jedoch einen zusätzlichen Walzengang an das Gerät anzubauen.

Die Frage war wie. Einige Ideen schwirrten mir durch den Kopf, dann fiel mir ein dass ich ein original Prospekt bei ebay ersteigert hatte. Dort fand ich ein paar Bilder, wie der originale Walzengang ausgesehen hatte. Anhand dieser Bilder war ich in der Lage, den gewünschten Walzengang nachzubauen. Leider fehlen mir aus dieser Zeit entsprechende Bilder. Als die Egge fertig war, galt es diese in Einsatz zu bringen.

Hier bot sich der Feldtag 2021 der Interessengemeinschaft "Neusser Feuer" an.

Es wurden wie üblich entsprechende Flächen zur Stoppelbearbeitung bereitgestellt und an einem Samstag sollte es losgehen.

 

An diesem Samstag standen die Sterne für mich nicht sehr gut.  Der Tag begann, warum auch immer, mit "Huddel und Brasel" zu deutsch: Es wollte nichts so recht klappen!

 

Auf dem Feld angekommen wurden zunächst die bewährten, bekannten Grubber eingesetzt. Als ich schließlich mit der Scheibenegge loslegte blockierte plötzlich der linke vordere Scheibengang. Nach einer kurzen Überprüfung wurde festgestellt, dass es sich um einen Lagerschaden handeln musste. Der Gang blockierte nicht immer, aber alle 50 Meter war es soweit. An ein Weiterarbeiten war nicht zu denken, ich brach die Bearbeitung mit der Egge ab und brachte sie wieder in Transportstellung für den Heimweg!

Von diesem Feldtag wurde in der Ausgabe Nr.37 der "Traktor Spezial" berichtet. 

Siehe Rubrik "Interessengemeinschaft Neusser Feuer".

Herzlichen Dank an dieser Stelle an Johannes Hafermann, der unsere Truppe hiermit angenehm überraschte! 

PS: Den Ärger des Tages wurde abends, wie in der Szene üblich, bei einem Bier, Grillzeug und Dieselfachgesprächen, Revue passieren lassen. Die Egge bekam letztendlich neue Lager.

 

 

 

Dieses Bild entstand an dem Tag, an dem die Eifel und das Ahrtal vom Sintflut artigem Regen überfallen wurde! Wir hatten Glück dass es bei uns bei einem Starkregen geblieben ist. An dieser Stelle mein Mitgefühl an alle Betroffenen!